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Zitate Adolph Kolpings (4)

Alles in der Welt, was man treibt, das muß ein Ziel haben, muß ein sicheres, festes Ziel haben, denn der, der planlos, toll und blind in die Welt läuft, ist ein Narr. Aber man muß mehr das Ende bedenken als den Anfang, denn wer das Ende bedenkt, sagt ein weiser Mann, der ist ein Weiser; wer aber bloß um den Anfang fragt und nicht nach dem Ende, der verrät, daß er keinen Verstand hat.

(KS 3, S.265)

Das Glück der Menschen das liegt nicht in Geld und Gut, sondern es liegt in einem Herzen, das eine wahrhafte Liebe und Zufriedenheit hat.

(KS 3, S.267)

Es bedarf nur des Anstoßes, der Aufmunterung, des einmal rüstig voraufschreitenden Beispieles, um Genossen zum guten Werke zu finden.

(KS 3, S.296)

Wenn der Mensch einmal lasterhaft ist, dann ist er die Beute jeder andern Torheit, und jeden Frevel hängt man leicht dem Menschen an, wenn er nur einmal bis an die Knöchel im Wasser sitzt.

(KS 3, S.260)

Trost spenden, Liebe geben ist für ein leidvolles Herz noch immer der beste Balsam, fühlt man doch das eigene Leid weniger, wenn man das Leid eines anderen mitträgt.

(VK 1852, S. 20)

Wer Gutes unternimmt mit Vertrauen auf Gott, hat doppelten Mut, der Mut wächst nämlich immer mit dem Herzen, und das Herz wächst mit jeder guten Tat.

(VK 1852, S. 30)

Der allzu große Eifer erzeugt in der Regel Überdruß, der Mensch mag treiben, was er will.

(VK 1852, S. 54)

Das Menschenherz bedarf des Trostes und der wahren Freude. Auch die Freude ist ein Almosen, und wahrlich nicht das geringste.

(VK 1852, S. 124f.)

Der bloß tadelt und nichts besser machen will noch kann, ist ein Lump.

(VK 1852, S. 153)

Gott hat dem Menschen den Raum der Erde und die Zeit des irdischen Lebens, die Kräfte des Geistes und Körpers mitsamt seiner Gnade nicht umsonst verliehen, nicht darum, daß Er doch alles allein tue, sondern darum, daß der Mensch mitschaffe und wirke und die Zwecke erringen helfe, für die ihn Gott in die Welt gesetzt. Zum Schlafen sind wir nicht geschaffen, sondern zum Arbeiten; nicht zum Essen und Trinken, sondern zur Anwendung der dadurch erworbenen Kräfte, und Glück oder Unglück ist gewissermaßen in unsere eigene Hand gelegt, denn wie wir's machen, so wird's uns ergehen.

(KS 3, S.281)

Von dem Wahn bin ich nicht angesteckt, als wenn man durch irgendeine menschliche Einrichtung, und wäre sie die gescheiteste der Welt, alle Menschen glücklich machen oder auch nur bekehren könnte, bekehrt doch selbst das göttliche Christentum die Menschen nicht alle, einfach deshalb, weil es der Freiheit des Menschen nicht zu nahetreten will.

(KS 3, S.283)

Was im Grunde unsere gegenwärtige soziale Weltlage so schlecht macht und unsere Zukunft noch immer in ein banges Dunkel hüllt, das ist der Mangel an wahrer tätiger Religion.

(KS 3, S.283)

Wenn wir erst mit redlichem Willen und rüstigem Mute ans Werk gehen, wird Gott schon bei uns sein. Auf Gott vertraut und rüstig fortgebaut, wir alle zusammen, denn der ist nicht wert, daß man ihm hilft, der sich nach Kräften nicht auch selber hilft.

(KS 3, S.284)

Der eigentliche Halt für den Menschen im gesellschaftlichen Leben überhaupt, für die Jugend insbesondere, ist das Familienleben. Jeder ordentliche Mensch hängt deshalb auch mit so zäher Kraft an seiner Familie, die unter allen Umständen einen unverkennbaren Einfluß auf ihn ausübt.

(KS 3, S.292)

Kein größerer Jammer, als wenn der Mensch den Familienhalt verliert.

(KS 3, S.293)

Häusliche Tugend und bürgerliche Tugend sind sich nicht bloß verwandt, sondern im Grunde ein und dasselbe. Häusliches Glück und bürgerliches Glück, Wohlbestand der Familien und Wohlbestand des Gemeinwesens ist die verschiedene Benennung einer und derselben Sache.

(KS 3, S.305)

Im Christentum gibt es keine Toleranz zwischen Gutem und Bösem.

(KS 3, S.321)

Mit bloßen Worten wird nimmer und nirgendwo was Rechtes ausgerichtet. Die Tat muß endlich überall den Ausschlag geben.

(KS 3, S.299)

Ohne Autorität kein Zusammenhalt im Staat, ohne sie kein Zusammenhalt im Hause, nicht mal im einzelnen Menschen. Die Autorität aber wird durch die Liebe, die sich als treue, hingebende Pflichterfüllung erweist, erworben, kann schlechterdings nicht mit Geld erkauft werden. Ja, wo das Geld die Übermacht erhält, geht sie zugrunde.

(KS 4, S.17)

Man darf doch nicht einen zum Laufen antreiben, wenn er noch nicht gehen kann.

(KS 4, S.42)

Jeder singt nur das Lied, das er gelernt hat.

(KS 4, S.45)

Mit Bajonetten bekehrt man kein Menschenherz.

(KS 4, S.48)

Gott stellt jeden dahin, wo er ihn braucht.

(KS 4, S.49)

Das Christentum hat nur Trost für reuige Sünder.

(KS 9, S.271)

Wer die Ehe wie eine Lotterie betrachtet und behandelt, darf sich nicht beklagen, wenn ihm das große Los nicht zuteil wird.

(VK 1853, S. 58)

Man kann in jedem Stande und in jedem Orte sehr viel Gutes tun, wenn man nur Augen und Ohren auftun will und, was die Hauptsache ist, ein Herz dafür hat.

(VK 1853, S. 83)

Nur wer gedankenlos seiner äußeren Pflicht nachgeht, findet bei jedem Geschäft Langeweile.

(VK 1853, S. 85)

Wer Liebe und Barmherzigkeit haben will, muß sie selbst geben und gewähren.

(VK 53, S.92)

Tut jeder in seinem Kreise das Beste, wird's bald in der Welt auch besser aussehen.

(VK 1853, S. 94)

Mit der Zusammensetzung des Vorstandes gehe man vorsichtig zu Werke und vergrößere denselben nicht ohne dringendes Bedürfnis. Besonders ist zu empfehlen, räsonierende Schwätzer, die alles besser wissen wollen, aber bei den geringsten Mühen zurückbleiben, die Türe nicht zu weit zu öffnen.

(KS 2, S.180)

Ich kann mich nun einmal in die Welt der Phrasen und Komplimente nicht hineinfinden und kann mich an stelzbeiniges Wesen nicht gewöhnen. Gradaus und wahr, von Herzen gut gemeint, aber ohne Schönpflästerchen, fromm und gut, aber ohne jede Sentimentalität und jene Buchstabenstecherei, die überall Verdächtiges sieht…

(KS 2, S.183f.)