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Zitate Adolph Kolpings (1)

Erst will ich mich bestreben, Mensch zu sein, die hohe Bestimmung desselben begreifen lernen, zu der er geboren ward, die Pflichten des Menschen erkennen und erfüllen lernen, die ihn gerecht machten, unter seinen Brüdern zu leben und für sie zu wirken; dann, nachdem ich erkannt habe die Wege, die zur Vollendung führen, dann will ich mit festem Fuße sie betreten, will die erkannte Wahrheit festhalten und sie verteidigen, mit freier, offener Stirn bekennen, was in meiner Seele vorgeht, der Wahrheit ein Zeuge, dem Mitmenschen ein Bruder sein. Zufriedenheit will ich in dem Gedanken suchen, alles getan zu haben, was meine Kräfte und mein Wirkungskreis verlangte; außer diesem gibt es auch keine wahre Zufriedenheit, keine Ruhe für mich.

(KS 1, S. 58)

Des Christentums höchste Pflicht ist Menschenliebe, die Gottesliebe bedingt sie untrennbar von sich.

(KS 1, S. 62)

Es kann nichts Ernsteres und Wichtigeres geben, als eine Lebensrichtung zu begründen; von ihr hängt alles, alles ab, des Menschen Glück und Unglück, sein Wohlbehagen, sein ganzer Gehalt und der Stand zur ganzen menschlichen Gesellschaft, wie auch die Erfüllung eines Berufes, der noch über alles dieses geht - ich meine die Bestimmung zu einer ewigen Seligkeit. Geht der erste Wurf fehl, faßt man das Leben von einer unrechten Seite auf, setzt man das minder Wichtige dem Wichtigen nach oder handelt man nur so, wie die Sinnlichkeit den Menschen antreibt, so ist viel, meist alles verloren.

(KS 2, S. 7f.)

Grundsätze, Lebensregeln, an denen man wie an einer unabänderlichen Richtschnur fortschreitet, gehören durchaus zum Menschen, wenn dieser anders mit festem Willen etwas will. Wenn nun das, was er will, gut sein soll, so müssen durchaus auch die Grundsätze gut sein.

(KS 2, S. 12)

Bete oft, wenn auch wenig, aber bete aus ganzer Seele, daß der Vater des Lichtes dir Erkenntnis und Kraft gebe und dich leite an seiner allmächtigen Hand die Tage deines Lebens.

(KS 2, S. 21)

Das Christentum besteht nicht in schönen Worten und leeren Redensarten, es muß tätig, hingebend, aufopfernd geübt werden, so daß es sich auch im Äußeren ausprägt und auf die Umgebung mit übergeht.

(KS 1, S. 92)

Ohne Leiden und Beschwerden geht's aber nun mal im Leben nicht hin; ich möchte für meinen Teil nicht mal wünschen, daß ich ganz davon verschont bliebe, da nichts so geeignet ist, des Menschen Herz höheren Einflüssen offenzuhalten, ihn auf den über und für ihn waltenden Gott hinzuweisen als gerade das Leiden. Wir brauchen zwar nicht gerade das Leiden zu suchen, aber was wir bekommen, das sollen und müssen wir uns christlich zunutze machen.

(KS 2, S. 64)

Der Papst zu Rom als der oberste Lenker der äußeren Kirche und das oberste Organ der Verkündigung der Lehre hat keine neue Wahrheit zu machen und hat sich das nie angemaßt, dann hätte er ja die stete Unfehlbarkeit der Kirche, die er eben ganz besonders zu bewahren hat, geleugnet, sondern hat nur in lebendigem Zusammenhange mit der ganzen Kirche zu erklären, wenn‘s nottut, was katholische Lehre sei und ob das da auch katholische Lehre sei, die sich dafür ausgibt und woran andere einsichtige Leute zweifeln.

(KS 3, S.29f.)

Deiner Bestimmung gedenke, mein Christ, wer du auch immer sein magst. Halte deshalb eine Weile inne auf deinem breit getretenen Lebenswege. Deiner Bestimmung gedenke, blicke vorwärts, wohin du strebst, schau zurück, woher du kommst, dich selber betrachte, was ist's mit dir, was bist du, was sollst du, was willst du? Siehe, du wandelst täglich auf dem Wege zwischen deiner Wiege und deinem Grabe, von Wahrheit und Lüge umgeben, bald von Haß, bald von Liebe getrieben, bald Herr, bald Knecht, bald beides zusammen, auf und nieder schwankend in dem wechselvollen Leben in Glück und Unglück, in Leid und Freude, in Gutem und Bösem, wie Tag und Nacht sich treibend verdrängen und bald im Lichte dich zum Leben erwecken, bald in Finsternis dich in todähnlichen Schlaf versenken. Halte ein, mein Christ, stehe eine Weile stille, laß das bewegte Leben einmal an dir vorübergehen, damit dein Herz ruhiger werde und dein Verstand zu ernsterem Nachdenken sich anschicke.

(KS 9, S.4)

Ist Jesus Christus der Sohn Gottes, ..., dann ist er auch der Heiland der Welt, dann bedarf die Welt einer Heilung, und dann hat er ihr auch wirklich die Heilung gebracht, nicht nur diesem und jenem, sondern der ganzen Welt, und nicht nur eine mangelhafte Heilung, sondern eine durchgreifende.

(KS 9, S.8)

Helft eine bessere Zukunft schaffen, indem ihr sie erziehen helft!

(KS 3, S.52)

Tüchtige Bürger gedeihen aber nur in einem tüchtigen Familienleben.

(KS 3, S.54)

Wer Menschen gewinnen will, muß das Herz zum Pfande einsetzen. ... Das Herz aber, die rechte Liebe, muß sich bewähren in der Tat.

(KS 3, S.117)

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